Nachhaltig leben und fair handeln – der Weg zum bewussten Leben

Wie lange kann ein System ohne Rücksicht auf seine Grenzen belastet werden? In einem gigantischen Großversuch testet die Menschheit gerade, wie viel Ausbeutung das komplexe Ökosystem Erde verkraftet. Umweltverschmutzung, Ausbeutung von Menschen und Ressourcen und eine mehr als aggressive Vereinnahmung von Territorium begünstigen zwar für Einzelne die Gewinnmaximierung, schädigen aber nachhaltig und irreversibel den komplexen Lebensraum, auf den alles Leben auf der Erde angewiesen ist.

Nach uns die Sinnflut – so heißt die Devise, die unseren ökonomischen Zeitgeist derzeit noch bestimmt.

Doch es gibt mehr und mehr Menschen, die erkennen, dass fair handeln, ökologisch denken und nachhaltig leben die Prämissen unserer Zeit sind – erforderlich, um den Lebensraum Erde dauerhaft als Heimat und Lebensraum zu erhalten.

fair handeln – nachhaltig leben

Nachhaltigkeit ist ein Grundprinzip, das bewahrt, anstatt zu zerstören. Der deutsche Philosoph Konrad Ott, Mitglied des Sachverständigenrat für Umweltfrgen hat im Jahr 1999 eine Definition aufgestellt, die bis heute Gültigkeit hat:

„Regenerierbare lebende Ressourcen dürfen nur in dem Maße genutzt werden, wie Bestände natürlich nachwachsen.“

– Konrad Ott: Läßt sich das Nachhaltigkeitskonzept auf Wissen anwenden? 1999

Diese Definition weist bereits darauf hin, dass sich Nachhaltigkeit nicht allein auf die Verwendung von ökologischen Produkten und die Einhaltung der Regeln des Umweltschutzes bezieht. Nachhaltig leben bedeutet ebenso, mit vorhandenen Ressourcen sparsam und umsichtig umzugehen. Das beginnt beim Strom sparen und schließt auch den sorgfältigen und achtsamen Umgang der eigenen Bestände im Haushalt mit ein.

Warum nachhaltig leben?

Nachhaltigkeit ist wichtig, um auch in Zukunft gut leben zu können. Und das ohne die natürlichen Ressourcen für die Zukunft zu erschöpfen. Schon heute wissen wir, dass wir weit über unsere Verhältnisse leben. Wir überlasten die Umwelt und verbrauchen mehr Ressourcen, als die Erde zur Verfügung stellen kann. Jährlich zeigt der Earth Overshoot Day an, wann die natürlichen Ressourcen im jeweiligen Jahr verbraucht sind. Im Jahr 1970 fand der Erdüberlastungstag noch am 29. Dezember statt. Im Jahr 2024 hatten wir bereits am 01. August alle Ressourcen aufgebraucht, die uns für dieses Jahr zur Verfügung standen.

Nachhaltig leben und fair handeln ist wichtig

Nachhaltigkeit hat gerade in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Das hat durchaus seinen Sinn, denn immer mehr Umweltprobleme kommen auf uns zu. Probleme, die wir zum großen Teil selbst verursacht haben. Dafür verantwortlich ist nicht nur das stetige Wachstum der Weltbevölkerung, sondern vor allem auch unsere Gier nach immer mehr. Wir leben, als wenn wir noch viele Erden zur Verfügung hätten. Inzwischen stehen wir vor ernsthaften Problemen. Angefangen von der Verschmutzung von Luft, Wasser und Boden über den Verlust der Artenvielfalt bis hin zum Klimawandel.

Nachhaltigkeit ist also für unsere Zukunft notwendig. Nur durch bewusstes und rücksichtsvolles Handeln kann jeder seinen ökologischen Fußabdruck reduzieren. Unsere Zukunft hängt davon ab, wie wir heute mit unserer Umwelt umgehen. Das bedeutet nicht nur die Reduzierung von Müll, die Nutzung von erneuerbaren Energien und die Erhaltung der Artenvielfalt. Wenn wir heute nicht handeln, werden die Folgen immer schlimmer werden.

Nachhaltig Leben ist keine Einbahnstraße

Mehr Nachhaltigkeit im Alltag ist gar nicht so schwierig. Oft sind es die kleinen Dinge, die deinen ökologischen Fußabdruck möglichst klein lassen. Bedeutet nachhaltig leben der Verzicht auf Annehmlichkeiten? Mitnichten. Um dein Leben nachhaltig gestalten zu können, solltest du dich umschauen. Schon kleine Änderungen haben eine große Wirkung. Oft erwartet man, dass andere umweltfreundlich und ökologisch denken und handeln. Man meint, man könne selbst nicht viel dafür tun. Doch so ist es nicht. Jeder trägt dazu bei, unsere Welt zu verändern und gleichzeitig zu erhalten.

Es müssen nicht nur die großen Konzerne umdenken und sich über nachhaltige, faire und umweltfreundliche Prozesse bei der Herstellung von Produkten Gedanken machen. Auch im Kleinen kannst du viel verändern und so zu einem nachhaltigen Leben beitragen.

So lebst du nachhaltig und fair

Jeden Tag triffst du Entscheidungen. Manche davon schaden der Umwelt, manche unterstützen sie. Die meisten Entscheidungen beeinflussen auf die eine oder andere Art die Umwelt. Und mit jeder Entscheidung kannst du deinen ökologischen Fußabdruck verkleinern. Vielleicht überlegst du in Zukunft einmal mehr, wofür du dich entscheidest. Lass dich einfach inspirieren.

Einkaufen ist gar nicht so einfach

Jedes Produkt, dass du kaufst, hinterlässt einen ökologischen Fußabdruck. Da ist es schon sinnvoll, wenn du einmal mehr überlegst, welche Produkte richtig, wichtig und vor allem nötig sind. Auch wenn Kunststoff in vielen Bereichen unerlässlich ist, im Haushalt und im täglichen Leben lässt er sich gut und umweltfreundlich ersetzen. Gerade Einmalverpackungen sind ein großes Problem und erzeugen viel Plastikmüll. Joghurt kannst du auch im Glas kaufen oder du machst ihm gleich selbst. Das schmeckt eh viel besser und ist gesünder.

Beim Einkaufen solltest du au7ch regionalen Produkten den Vorrang gegeben. Im Winter ist nun mal keine Erdbeerzeit. Erdbeeren aus Marokko, Spanien oder den Niederlanden schmecken nicht und bringen eine schlechte Klimabilanz mit. Das ist auch mit vielen anderen Gemüse- und Obstsorten so. Das heißt nun nicht, dass du ab sofort auf Ananas und Bananen verzichten musst. Aber vielleicht gibst du doch einmal mehr den regionalen Produkten den Vorrang. Gerade beim Konsum ist Nachhaltigkeit wichtig.