Ökologische Kapitalanlagen – Teil 2
Im Teil 1 dieses Artikels wurden ökologische Kapitalanlagen und ihr Nutzen für den Anleger beschrieben. Im zweiten Teil geht es um die Möglichkeiten, Eigenkapital in nachhaltige Projekte zu investieren.

Bild: Tanja Ranzinger
Das lässt sich durch ökologische Kapitalanlagen erreichen
Auch wenn der Renditegedanke für viele Investoren im Vordergrund steht und sich zusätzlich das Gefühl einstellt, etwas Gutes zu tun, so fragen doch viele Anleger nach weiteren positiven Auswirkungen durch ihre ökologischen Investments. Hier einige Gedanken dazu:
Arbeitsplätze schaffen
Bei ökologischen Investments wird das Kapital oft in sogenannte Zukunftstechnologien investiert. Ein gutes Beispiel hierbei bilden die erneuerbaren Energien. Mehrere Hunderttausend Arbeitsplätze sind in diesem Branchen in den letzten Jahren geschaffen worden, während in anderen Bereichen der Wirtschaft stetig Arbeitsplätze abgebaut wurden und immer noch werden. Für die Zukunft sind im Bereich der erneuerbaren Energien zweistellige Wachstumsraten zu erwarten, so sind sich Experten sicher. Diese Vorausschau mach ökologische Kapitalanlagen doppelt reizvoll.
Gesellschaftlicher Mehrwert
Ein Investment in ökologische Kapitalanlagen birgt immer auch einen Einfluss auf das politische und gesellschaftliche Gefüge eines Landes. Durch den Umstand, dass das Kapital für Unternehmungen zur Verfügung gestellt wird, die sich sozial und ethisch hohen Werten verpflichtet haben, wird gleichzeitig auch der Ausbau von sozialen Sicherungssystemen gefördert. Zusätzlich beugt man der Ausbeutung und Diskriminierung von Arbeitnehmern vor. Der Anleger gibt der Gesellschaft einen Teil der Werte zurück, die er durch eben diese Gesellschaft erhalten hat. Damit handelt er im Einklang mit moralischen und ethischen Grundsätzen.
Junge und innovative Unternehmen fördern
In fast allen Bereichen der Wirtschaft lässt sich seit Jahren eine zunehmende Monopolisierung beobachten. Das bedeutet konkret: Die Anzahl der Unternehmen nimmt immer weiter ab, in diesem Zuge erhalten einzelne Großkonzerne immer mehr Marktanteile und damit Macht. Für den Verbraucher ist dies eine bedenkliche Entwicklung, da die Preise für alltägliche Waren zunehmend von nur wenigen Monopolisten quasi völlig frei bestimmt werden können. Mit einem ökologischen Investment beugt der Anleger dieser Entwicklung vor und investiert stattdessen in junge, aufstrebende und innovative Unternehmen.
Ökologische Kapitalanlagen in der Praxis
Inzwischen erhöht sich die Anzahl der am Markt verfügbaren Produkte im Bereich ökologischer Kapitalanlagen mit jedem Tag. Es gibt sogenannte „Grüne Sparbücher“, ebensolche Tages- und Festgeldkonten, Aktien, Zertifikate und entsprechende Investmentfonds.
Selbst die üblichen Hausbanken vertreiben mittlerweile eigene ökologische Kapitalanlagen. Hier ist allerdings Vorsicht geboten: Die Bank wird naturgemäß überwiegend ihre eigenen Produkte präsentieren, eine objektive Beratung ist in diesem Bereich sicher nicht zu erwarten. Besser ist es, einen wirklich unabhängigen Berater (zum Beispiel einen freien Versicherungsmakler oder einen ebensolchen Finanzberater) zu Rate zu ziehen.
In welche Technologien wird investiert?
Es kann sicher nicht schaden, einige Grundkenntnisse über die Technologien zu erwerben, die im Zuge von ökologischen Kapitalanlagen zum Einsatz kommen. Hier eine Übersicht der wichtigsten Technologien in diesem Bereich:
Windkraft
Windkraftanlagen sind inzwischen sicherlich jedem bekannt. Besonders im Norden Deutschlands gibt es große Windparks, die von Kapitalgesellschaften betrieben werden und entsprechende Anlagemodelle bereitstellen. Grundsätzlich handelt es sich hierbei um ein recht sicheres Investment, lediglich die „schwachen Windjahre“ können dafür sorgen, dass die Anlagen nicht ausgelastet sind und somit unter der Renditeerwartung bleiben.
Wasserkraft

Eva Kaliwoda / pixelio.de
Mit Wasserkraft lässt sich auf mehrere Arten Energie gewinnen, z. B. durch Laufwasserkraftwerke, Gezeitenkraftwerke und Speicherkraftwerke. Allerdings sind diese Formen der Energiegewinnung aufwendig und daher teuer. Es dauert entsprechend lange, bis sie sich amortisieren.
Sonnenenergie
Die Sonnenenergie ist die wohl einfachste Form, aus natürlichen Ressourcen Energie zu gewinnen. Dafür werden Solar- und Photovoltaikanlagen verwendet. Die Kapitalanlage in diese Technologien stellt mittlerweile eines der beliebtesten Investments dar.

Philipp Pohlmann / pixelio.de
Biogas
Biogas wird durch Fäulnisprozesse in natürlichem Ausgangsmaterial wie Maissilage oder Grasschnitt erzeugt. Dazu gibt es spezielle Biogasanlagen. Auch in diese kann im Rahmen von ökologischen Kapitalanlagen investiert werden.
Geothermie
Im Zuge der Geothermie wird Erdwärme zur Erzeugung von Energie genutzt. Die Förderung dieser Energiequelle ist allerdings immer noch sehr aufwendig und daher entsprechend teuer.