Makohai

Makohai – der schnellste und ausdauerndste Schwimmer weltweit

Makohaie gibt es auf der ganzen Welt in den gemäßigten und warmen Ozeanen. Ihren Namen haben sie aus der Sprache der Maori. Makohaie werden in Langflossen-Mako und Kurzflossen-Mako unterteilt. Sie gehören wie die Weißen Haie zur Gattung der Makrelenhaie. Die Haie waren übrigens 1961 das Vorbild für das Design der Corvette „Mako-Shark-II Show-Car“. Und auch jetzt soll die Haiart der Wissenschaft wieder als Vorbild dienen. Erforscht wird die ungewöhnliche Haut, die bei der Entwicklung von Algen abweisenden Unterwasseranstrichen und den Luftwiderstand senkenden Flugzeugbeschichtungen den Wissenschaftlern Starthilfe geben soll.

Makohai – ein Hai nach Maß

Sehr weit entfernt ist der Makohai vom Weißen Hai nicht. Untersuchungen haben ergeben, dass der Makohai innerhalb der Makrelenhaie dem Weißen Hai näher ist als den Heringshaien. Und das sieht man ihm auch an. Schon beim ersten Blick hat man den Eindruck einen kleinen Weißen Hai vor sich zu haben. Dabei ist der Makohai keineswegs klein.

  • Der Makohai trägt den lateinischen Namen Isurus. Der Kurzflossen-Mako wird als Isurus oxyrinchus bezeichnet, der Langflossen-Mako trägt die Bezeichnung Isurus paucus.
  • Makohaie gehören zur Gattung der Makrelenhaiartigen und zur Familie der Makrelenhaie (Lamnidae).
  • Der Makohai erreicht eine Größe von 2 bis 4 Metern.
  • Sein Gewicht liegt circa bei 590 kg.
  • Durch seine spezielle Hautstruktur erreicht der Raubfisch Geschwindigkeiten von 80 km/h.
  • Und auch bei Thema Ausdauer lässt der Mako andere Fische weit hinter sich. Ein markiertes Tier soll in 37 Tagen ganze 2.000 Kilometer zurückgelegt haben.
  • Der Langflossen-Mako besitzt eine dunkle Oberseite, die meist bläulich schimmert. Der Bauch ist eher hell. Um das Maul sind die Tiere fast schwarz. Kennzeichnend sind die großen Augen und der spindelförmige Körper mit den großen Brustflossen, der winzigen Afterflosse und Rückenflosse und der halbmondförmigen Schwanzflosse.
  • Kurzflossen-Makos haben eine schon fast metallische Färbung, die blau-grau schimmert. Bauch, Schnauze und Maul sind fast weiß. Der Körper ist sehr schmal, die Brustflossen klein und die Schnauze spitz. Dadurch entsteht eine hydrodynamische Form. Kurzflossen-Makos gehören außerdem zu den wenigen Haiarten, die springen können. Dabei erreichen sie Höhen von mehr als 6 Metern.

Aktiv oder träge – je nach Art des Haies

Langflossen-Mako und Kurzflossen-Mako unterscheiden sich in der Lebensweise. Während die Kurzflossen-Makos eher die küstennahen Gebiete bevorzugen und kaum in Tiefen von mehr als 150 Metern anzutreffen sind, sind Langflossen-Makos in Tiefen bis zu 200 Metern anzutreffen.

Der Langflossen-Mako ist viel weniger bekannt als sein kurzflossiger Artgenosse. Sie ernähren sich vorrangig von Schwarmfischen und Weichtieren. Die Raubfische sind vor allem im westlichen Indischen Ozean, im Nordatlantik und im Pazifik gesichtet wurden. Im Gegensatz zum Kurzflossen-Mako sind sie nicht in allen warmen Weltmeeren anzutreffen. Über die Lebensweise der Langflossen-Makos ist kaum etwas bekannt. Dafür ist wahrscheinlich auch seine Trägheit verantwortlich.

Kurzflossen-Makos sind besser bekannt. Sie sind weltweit in den warmen Gewässern anzutreffen. So im Westlichen Atlantik, im Mittelmeer, im gesamten Bereich des Indischen Ozeans, im Westpazifik und im Östlichen Pazifik. Warme und subtropische Gewässer sind seine Heimat. In den Sommermonaten haben die Tiere, die in nördlichen und südlichen Breiten leben, die Tendenz, den Warmwasserströmungen in Richtung Pol zu folgen. Die Makohaie leben vorwiegend im Freiwasser und schwimmen meist an der Oberfläche. Man vermutet, dass der Makohai der schnellste Hai überhaupt ist. Seine enorme Sprungkraft ermöglicht es ihm, bis zu 6 Metern hochzuspringen. Das tun die Tiere vor allem dann, wenn sie gefangen werden sollen. Der Kurzflossen-Mako ernährt sich von anderen Haiarten, Makrelen, Schwertfischen und Thunfischen. Beiden gemeinsam ist die enorme Angriffslust beim Fressen, die auch dazu führt, dass andere Haie angegriffen werden.

Gebrütet wird im Mutterleib

Beide Arten der Makos sind lebendgebärend ohne Dottersack-Plazenta. Dabei werden die Jungen bereits im Mutterleib ausgebrütet. Eier werden nicht abgelegt. Die Embryos ernähren sich von den Eiern. Der Langflossen-Mako bringt nur zwei Junge zur Welt, die eine Größe von etwa 90 bis 95 Zentimetern haben. Der Kurzflossen-Mako bringt etwa 8 bis 16 Junge mit einer Größe von circa 70 Zenteimetern zur Welt. Bei beiden Arten wachsen die Jungtiere sehr schnell. Beim Kurzflossen-Mako erreichen die Männchen mit 195 cm die Geschlechtsreife, die Weibchen mit etwa 280 cm. Der Langflossen-Mako ist wahrscheinlich mit etwa 245 cm geschlechtsreif.

Makohaie paaren sich im Spätsommer bis Frühherbst. Die Befruchtung der Eier findet nicht im freien Wasser statt, sondern erfolgt innerhalb des Körpers der Weibchen. Dort wachsen die Eier heran und werden die Jungen geboren. Der Raubfisch hat eine Tragezeit von etwa 15 bis 19 Monaten.

Die Haut des Makohais ist ein Hightech-Wunder

Der Makohai hat schon für viele Erfindungen Pate gestanden. Nun ist seine Haut auf dem Prüfstand, denn die Schnelligkeit und Wendigkeit der Fische ist einzigartig. Spezielle Schuppen auf der Haut ermöglichen dem Hai, schnell und sicher die Richtung zu wechseln. Die Haut verfügt über eine zahnartige Struktur. Damit beeinflusst der Raubfisch die Strömungsablösung. Bekannt ist das eigenartige Phänomen aus der Luftfahrttechnik. In der Luft und auch im Wasser verursachen Objekte Wirbel, welche die Stabilität und Geschwindigkeit beeinflussen. Dadurch kann der Makohai ungewöhnliche Schwimmmanöver vollziehen. Gerade mal 0,2 Millimeter sind die Schuppen groß. Besonders ungewöhnlich ist die Struktur an den Seiten und hinten den Kiemen. Die Schuppen können sich bis zu 60 Grad abwinkeln.

Makohaie sind vom Aussterben bedroht

Natürliche Feinde haben ausgewachsene Makohaie nicht. Ausgenommen den Menschen. Kurzflossen-Mako und Langflossen-Mako stehen auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten. Besonders für Hochseeangler sind die schnellen, wendigen Raubfische eine begehrte Beute. Makos kämpfen beherzt und lassen sich nicht ohne Weiteres fangen. Das macht beim Hochseeangeln den Kick für die Angler aus und macht Makos zu sehr begehrten Objekten. Viele Makos sterben jährlich aber auch in Fischernetzen als Beifang. Besonders beim Schwarmfischen kommen viele Haie um. Aber auch dem kommerziellen Fischfang fallen die Tiere immer wieder zum Opfer. In asiatischen Regionen ist der Fisch wegen seines Fleisches beliebt. Haifleisch ist eine Delikatesse.

Der Makohai ist ein gefährlicher Raubfisch

Für den Menschen sind sowohl der Kurzflossen-Mako als auch der Langflossen-Mako gefährlich. Auch wenn noch nicht viele Angriffe auf Menschen verzeichnet sind, der Raubfisch gilt als für Menschen gefährliche Haiart. Seit 1980 wurden gerade mal vier Attacken von Makos, die tödlich verlaufen sind, registriert. Angriffe betreffen meist Extrem-Sportler, Fischer oder Harpunentaucher. In den meisten Fällen geriet der Räuber aus verschiedenen Gründen in Panik und biss dann zu. Eigentlich stehen Menschen nicht auf der Menükarte der eher selten anzutreffenden Raubfische. Trotzdem kommt es ab und zu zu Übergriffen. Deshalb und wegen seiner Schnelligkeit und Aggressivität ist der Makohai als „gefährlich“ einzustufen.

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