Biokaffee – immer besser als konventioneller Kaffee?

Foto: Couleur/ pixabay

Foto: Couleur/ pixabay

Seit Jahren steigt der Anteil von Biokaffees in Deutschland an. War Biokaffee früher noch ein echtes Nischenprodukt, so ist er heute eher ein Trendprodukt. Denn mittlerweile gehört eine Biokaffeesorte bzw. Bioespressomischung bei fast jedem Röster zum Pflichtprogramm. Da die meisten Röster jedoch ihr Geld hauptsächlich mit den konventionellen Produkten verdienen, bekommt die Biokaffee-Produktlinie oft nicht die richtige Aufmerksamkeit. Denn um eine echt tolle Biokaffeemischung zu kreieren, bedarf es einer langen Kaffeeerfahrung und Belieferungsknowhow.

Wie macht man einen Bioespresso?

Wie beim Kochen muss man sich bei einem 100%-Biogericht die Zutaten zum Teil mühsam zusammensuchen und findet teilweise jahreszeitbedingt nicht alles, was man benötigt. Um eine Kaffeemischung aus 100% Bio-Rohkaffees zu kreieren, muss man ebenso verschiedene Sorten testen, kombinieren und optimale Röstkurven entwickeln. Oft muss der Röster für Biorohkaffees auch auf ganz neue Lieferanten zurückgreifen, als er dies aus seinem normalen konventionellen Geschäft her kennt. Außerdem muss auf die Verfügbarkeit geachtet werden. Kleine Kaffeebauern, die nur wenig Menge im Jahr herstellen können, scheiden da oft schnell aus. Darüber hinaus gibt es natürlich auch bei jeder Biokaffeeernte verschiedene Qualitäten, aus denen man auswählen kann. Alles wird am Ende den Geschmack und den Regalpreis entscheidend mit beeinflussen. Oft werden Biokaffees aus 100% Arabicabohnen geröstet, um dem Premiumanspruch gerecht zu werden. Jedoch gibt es auch schöne rassige italienische Mischungen wie der Natura-Linie von Miscela D’oro, die 50% Robustabohnen verwenden. Diese zaubern eine sehr schöne braune Crema auf den Espresso und schmecken auch bei viel Milch noch sehr gut heraus.

Biokaffeesiegel sind nicht immer ein Qualitätsmerkmal!

Wie bereits erwähnt, kann man bei einem Bioespresso auch viel falsch machen. Der größte Fehler ist es sicherlich billige und schlechte Rohbohnenqualitäten zu kaufen. Leider sind diese meist in den 10€-Biokaffees enthalten. Hier findet man oft Bohnen mit Schimmel, Insektenbefall oder unreife Rohbohnen. Manche Röster kombinieren mit dem Biosiegel auch gerne noch das Fairtrade-Logo, damit sich der Verbraucher noch sicherer bei dem Produkt fühlen kann. Dies ist aber leider in der Realität auch nur bedingt eine Garantie für Qualität und gutes Gewissen. Denn letztendlich ist es ein leichtes Rechenbeispiel, was am Ende für den Biobauern, der auch noch faire Preise erhalten soll, übrig bleibt. Wenn man vom Verkaufspreis von 10 Euro einfach mal die Umsatzsteuer in Höhe von 7% abzieht und die deutsche Kaffeesteuer in Höhe von 2,19 Euro, bleiben noch knapp 7 Euro übrig. Zu wenig um echte Bioqualität zu garantieren, die auch noch schmeckt. Am Ende bleibt auch bei solch einem werblich perfekt inszenierten Produkt einem Kaffeebauern nur weniger als 1 Euro je KG übrig. Von einem Bio- und Fair-Niveau ist man da leider weit entfernt.

Die teuren Biokaffees schmecken leider besser!

Bei teuren Biokaffees ab 20 Euro je Kilogramm stimmt das Verhältnis zwischen Aufwand und Genuss. Da kann man sich sicher sein, dass die Bohnen eine gute bis sehr gute Bioqualität besitzen, die Veredelungsprozesse optimal ablaufen und die Kaffeebauern einen guten Preis erhalten. Den Röstern macht das Produkt auch Spaß beim Verkauf, sodass sich diese auch bemühen ein langfristig erfolgreiches Bioprodukt auf dem Markt zu etablieren. In vielen Verkostungen haben wir für uns herausgefunden, dass teurere Biokaffees besser schmecken als die aus dem Discounter. Ein schönes Bohnenbild, keine Röstfehler und wenig Bruch sind die äußeren Prüfmerkmale. Der Geruch, die Frische und der Geschmack kommen bei der Zubereitung noch hinzu. Hier schneiden Topmarken wie Miscela D’oro, Mariasole oder Pascucci am besten ab.

Bioespresso kauft man am besten online!

Die größte Auswahl an Bioespressi findet man in Onlineshops, die sich auf diese Kaffees spezialisiert haben. Dies sind mittlerweile meist echte Kaffee-Onlineshops und keine Bio-Onlineshops. Eine sehr große Auswahl findet man zum Beispiel bei www.espressissimo.de. Die Auswahl ist schon an Marken enorm, wird jedoch noch umfangreicher, wenn man die verschiedenen Kaffee-Arten betrachtet. Bioespresso mit italienischem Geschmacksversprechen gibt es in Bohnen, gemahlen, in nespresso-kompatiblen Kapseln und in den immer beliebteren ESE-Kaffeepads. Somit haben alle Kaffeetrinker die Möglichkeit auf Biokaffee umzusteigen, egal welche Kaffeemaschine sie haben. Im Kaffeeonlinehandel ist der Biokaffee meist auch frischer, da dort der Umschlag höher ist als in einem kleinen Bioladen, der nur ab und an eine 250-g-Packung verkauft.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.