Eine Mail mit diesem Titel hatte ich vor einigen Tagen in meinem Mail-Postfach und war wieder einmal erfreut und erstaunt, was in unserer kleinen Stadt Perleberg von engagierten Menschen so alles auf die Beine gestellt wird.
Auf einem Treffen sollen „kreative Lösungen für die uralte Frage nach Angebot und Nachfrage“ gefunden werden – und zwar ohne, dass dabei Geld fließt. Dieses Prinzip wird in Deutschland bereits an 260 Standorten realisiert, insgesamt sind bisher etwa 15.000 Kooperationen zwischen Unternehmen und gemeinnützigen Organisationen entstanden. Von der erwähnten Marktplatz-Methode hatte ich noch nie etwas gehört und habe also recherchiert:
Die Marktplatz-Methode
Marktplätze sind traditionell nicht nur Orte, an denen ge- und verkauft wird, sondern auch wichtige Treffpunkte zum Knüpfen von Kontakten und zur Vernetzung. Auf dem Marktplatz ist Austausch und Kommunikation möglich und erwünscht, dadurch wird ein förderliches geschäftliches wie soziales Klima gefördert.
Die Bertelsmann-Stiftung hat die Idee der Marktplatz-Methode, die ursprünglich aus den Niederlanden stammt, auf das deutsche Gemeinwesen übertragen und schafft damit unter der Bezeichnung „Gute Geschäfte“ eine Plattform, auf der sich unternehmerisches Denken und soziales Engagement begegnen und in fruchtbarer Zusammenarbeit Kooperationen entwickeln.
Werteaustausch statt Geldfluss
Bei der Marktplatz-Methode geht es nicht um Geldspenden oder finanzielles Sponsoring, sondern darum, persönliche Ressourcen zur Verfügung zu stellen. So stellen die Unternehmen persönlichen Einsatz, geschäftliche Kompetenz oder logistische Kapazitäten zur Verfügung, im Gegenzug eröffnen die gemeinnützigen Einrichtungen und Organisationen die Möglichkeit der Mitwirkung an ihren Projekten. Gegenseitiges Vertrauen durch Transparenz schafft einen sozialen Kontext, in dem sich alle wohlfühlen können.
Gute Geschäfte für alle!
Gewinner sind bei der Marktplatz-Methode alle Beteiligten:
- Die Unternehmen gehen Kooperationen mit gemeinnützigen Organisationen ein, nehmen gesamtgesellschaftliche Aufgaben wahr und verbessern ihre eigene Reputation.
- Gemeinnützige Einrichtungen erhalten zusätzliche Ressourcen, um die auf das Gemeinwohl ausgerichteten Ziele zu erreichen.
- Die Kommunen erhalten bei aktiver Mitwirkung an den guten Geschäften Einblicke in die Aktivitäten der Bürger im Umfeld. Dies hilft bei der Bedarfsermittlung und ermöglicht die Einsparung von Kosten und Zeit.
Was die Marktplatz-Methode mit Nachhaltigkeit zu tun hat
Nachhaltigkeit bezieht sich auf alle Lebensbereiche und bedeutet nicht nur Produktionsprozesse und Konsumverhalten ökologisch, ökonomisch und sozial korrekt auszurichten. Es geht auch um das faire Miteinander, das Eröffnen von neuen Ressourcen und das Gehen neuer Wege, wenn es um das Erreichen von Zielen geht. Die Marktplatz-Methode der Bertelsmann-Stiftung zeigt auf, wie es gehen kann und regt an, auch in anderen Bereichen auf Kooperation statt Geldfluss zu setzen.
Mehr über die Marktplatz-Methode gibt es im Video der Bertelsmann-Stiftung auf You Tube.