Energiekostenstudie – Warum die Geschichte vom teuren Ökostrom nur eine Erfindung ist

Laut war der Aufschrei als der Anstieg der EEG-Umlage auf 5,28 Cent bekannt gegeben wurde und allzu gerne zeigen nun alle mit dem Finger auf diese kleine Zahl. Ein Schuldiger ist gefunden, Grund für die ständigen Strompreiserhöhungen ist die Energiewende. Dabei beweisen Studien, dass es viele Gründe gibt, warum unsere Strompreise ständig ansteigen, die Umlage ist nur ein Teil davon.

Atom- und Kohleenergie teurer als Ökostrom

In der Studie „Was Strom wirklich kostet“ belegt das Forum Ökologisch-soziale Marktwirtschaft (FÖS), dass konventionelle Energieträger deutlich höhere Kosten verursachen als die, die dem Stromkunden direkt berechnet werden. Der Präsident des Umweltbundesamtes bestätigt, dass auch die Kohle Jahrzehntelang stark subventioniert wurde und zwar in deutlich höherem Maße als heute für die Energiewende ausgegeben wird. Bezahlt werden diese Subventionen vom Staat, die Gelder dafür liefern die Verbraucher in Form von Steuern und Abgaben.

In der Studie des FÖS ist recht genau aufgeschlüsselt, was da so zusammenkommt. Eines der Ergebnisse: Der Atomstrom in Deutschland wurde seit 1970 mit fast 190 Milliarden Euro gefördert, in die Energieerzeugung aus Braun- und Steinkohle flossen mehr als 240 Milliarden. Die erneuerbaren Energien werden noch nicht ganz so lange gefördert, der bisherige Betrag beläuft sich auf 54 Milliarden.

Ausbau von Ökostrom dämpft die Gesamtkosten

Die Agentur für Erneuerbare Energien berechnet, dass der Ausbau von Ökostrom langfristig und auch heute schon die Gesamtkosten für die Energieerzeugung senkt. Sechs Milliarden Euro wurden durch den Verzicht auf den Import von fossilen Energieträgern eingespart, das ist zwar auf den ersten Bericht nur ein geringer Teil der insgesamt aufgewendeten 80 Milliarden, die Agentur rechnet aber mit ständigen Preiserhöhungen in diesem Sektor, so dass jede Einsparung zählt.

Dass das Fördermaximum an fossilen Brennstoffen mittlerweile überschritten ist, wissen nicht nur die Experten, die sich mit der Verfügbarkeit von Rohstoffen befassen. Auch die Internationale Energieagentur (IEA) in Paris bestätigt, dass die Vorräte zur Neige gehen werden.

 

Quelle: süddeutsche.de