Holz – ein nachhaltiger Baustoff

Holz als Baustoff für ökologische HäuserHolz wurde bis in die 80er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts als Baumaterial kaum beachtet. Beton und Stahl spielten die tragende Rolle am Bau, neben Ziegelsteinen in allen Varianten. Für Dachstühle und Fertighäuser kam Holz zum Einsatz, ansonsten wurde es als eher minderwertiger Baustoff angesehen. Erst das wachsende Bewusstsein für ökologische Zusammenhänge rückte den Baustoff Holz wieder in den Fokus. In den vergangenen 30 Jahren hat Holz in vielerlei Arten der Verarbeitung an Bedeutung gewonnen, immer mehr Architekten betrachten Holz mittlerweile als attraktiven Werkstoff für zeitgemäßes Bauen.

Holz – der umweltfreundliche Baustoff

Holz ist ein nachwachsender Rohstoff und damit allen anderen Baustoffen überlegen. Die Vorräte an Metallerzen, dem Mineralöl und selbst Tonerden oder Kalk sind endlich. Häufig lassen sie sich nur unter großen Umweltbelastungen gewinnen.

Anders verhält es sich beim Rohstoff Holz: In Deutschland wächst auch weiterhin mehr Holz nach, als verbraucht wird. Aktuell werden etwa 56 Mio. m³ Holz im Jahr eingeschlagen (Statistisches Bundesamt, 2015). Der nachwachsende Rohstoff Holz ist in der Regel regional verfügbar, sodass lange Transportwege vermieden werden können, wenn regional gewachsenes, heimisches Holz verwendet wird.

Kahlschläge wie etwa im brasilianischen Tropenwald, in der Ukraine oder in Finnland können in Deutschland nicht entstehen. Seit etwa 300 Jahren darf in Deutschland nur so viel Holz geschlagen werden, wie nachwächst.

Holz aus nachhaltigem Anbau ist somit dauerhaft verfügbar. Wer sichergehen will, dass sein Holz aus einer nachhaltigen Forstwirtschaft stammt, sollte auf FSC-zertifiziertes Holz zurückgreifen. FSC ist die Abkürzung für ‚Forest Stewardship Council‘ und bezeichnet ein internationales Zertifizierungssystem für die Waldwirtschaft.

Umweltfreundlich ist Holz vor allen Dingen, weil es mit wenig Energie hergestellt werden kann. Die Energiemenge, die bei der Herstellung eines Produktes verwendet wurde, wird als „Primärenergiegehalt“ oder „graue Energie“ bezeichnet. Den höchsten Energieverbrauch zur Herstellung verursachen Metalle, gefolgt von Kunststoffen, gebrannten Baustoffen (Ziegel) und ungebrannten Baustoffen. Die wenigste Energie verbraucht der Baustoff Holz.

Das Holzhaus – ein grüner CO2–Speicher

Bei der Herstellung von Baustoffen entsteht das Treibhausgas Kohlendioxid (CO2). Wie viel von diesem Gas freigesetzt wird, hängt davon ab, wie viel Energie verbraucht werden muss, um einen Baustoff zu produzieren. Für Beton sowie Beton- oder Ziegelsteine liegt die Menge an verbrauchter Energie, und damit verbunden der CO2-Ausstoß, um ein Vielfaches höher als beim Baustoff Holz.

Im Gegenteil: Holz setzt kein CO2 frei, sondern bindet es. Während ein Baum wächst, nimmt er CO2 auf und verwandelt das Gas in Sauerstoff und Kohlenstoff. Ohne Sauerstoff kein Leben, er ist die Luft, die wir alle atmen.

Das CO2 wird im Holz als Biomasse gespeichert. Der Baustoff Holz wächst kontinuierlich nach und ist folglich CO2 – neutral. Er speichert das Gas über Jahrzehnte, ja oft über Jahrhunderte, denn bei einem Minimum an Pflege hat Holz eine enorme Lebensdauer.

Erst wenn das Holz nach seiner Nutzung als Baustoff verbrannt wird oder verrottet, wird das darin gespeicherte CO2 freigesetzt. Ein Kubikmeter Holz speichert 255 kg Kohlenstoff, das entspricht 935 kg Kohlendioxid. Wer Holz zum Bauen verwendet, leistet damit einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. In einem aus Holz gebauten Einfamilienhaus sind etwa 40 Tonnen Kohlenstoff gespeichert, eine Menge, die dem Verbrauch von rund 15.000 Liter Diesel oder Benzin entspricht.

Fachgerecht bauen – der Arbeitskreis Ökologischer Holzbau e.V.

Der Arbeitskreis Ökologischer Holzbau e.V. (AKÖH) ist ein Zusammenschluss von Architekten, Tragwerksplanern, Fachingenieuren, Holzbaubetrieben und ausführenden Firmen, er bürgt für einen hohen, umfassenden Qualitätsstandard der Holzhäuser, die von seinen Mitgliedern gebaut werden. Folgende Standards werden beim ökologischen Holzbau verbindlich eingehalten:

  • kein Einsatz von chemischem Holzschutz
  • die verwendeten Materialien werden umweltgerecht verwendet
  • der Energieverbrauch für Heizwärme, Brauchwasser und Strom wird minimiert
  • ein niedriger Wasserverbrauch wird ermöglicht
  • für maximale Standards in Sachen Wohnqualität und Langlebigkeit ist gesorgt
  • eine umfassende Qualitätssicherung wird durch interne wie externe anerkannte Institute gewährleistet.

Fazit

Wenn Ihr mit nachwachsenden Materialien bauen möchtet oder die Holz-Optik und eine traditionelle Fassadengestaltung schätzt, liegt Ihr beim Holzhaus richtig. Dem Bauherrn sind beim modernen Holzbau kaum gestalterische Grenzen gesetzt, moderne Architektur lässt sich mit dem Baustoff Holz ebenso verwirklichen wie ein traditionell gestaltetes Gebäude.
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