Weiße Strände, blaues Meer – und jede Menge Müll im Meer

dreckige SträndeWer träumt nicht vom Urlaub am weißen Strand, Palmen und azurblauem Meer? Allein die Vorstellung versetzt Sie doch in Urlaubsstimmung. Und in circa vier Stunden sind Sie mühelos von Deutschland nach Spanien geflogen und können genau dieses Szenario erleben. Können Sie das? Jedenfalls möchten die Reiseveranstalter uns das Glauben machen. Spanien soll die schönsten Strände der Welt haben. Das mag zum Teil auch zutreffen. Vielerorts werden die Strände aber immer schmutziger und die Zeit vom stillen Strand mit Charme ist längst vorbei.

Vermüllte Strände machen keinen Spaß auf Urlaub

Viele Urlauber suchen ihr Glück inzwischen weit ab von überfüllten Stränden. Besser wird es da aber auch nicht. Ein großes Problem sind landwirtschaftliche Flächen in Spanien und anderswo. Hier, in den wärmeren Zonen, liegen zahlreiche Felder, auf denen Salat und andere Gemüsearten wachsen und auf die Ernte warten. Um eine reiche Ernte zu erzielen, müssen die Flächen bewässert werden. Dazu werden Bewässerungssystem auf dem ganzen Feld verlegt. Oft werden die Bewässerungsschläuche bei Regen weg gespült und landen am Strand oder gleich im Meer. Neben Plastikabfälle landen aber auch Chemikalien im Meer. Im Meer an der Küste von Aguilas, der „Marina de Copa“, liegen ganze Berge Bewässerungsschläuche. Aber auch anderer Müll sammelt sich hier und verpestet Strände und Meer. Und das ist mehr als schade, denn der Landstrich gehört zu den schönsten in Spanien und hat seine ganz eigenen Reize.

Meeresschutz beginnt auf landwirtschaftlichen Flächen

Müll am MeerDie industrielle Landwirtschaft ist eine Bedrohung für das Ökosystem des Meeres. Landwirtschaft ist heute auf Leistung getrimmt. Vorbei die Zeiten, in denen in Dreifelderwirtschaft angebaut und mit Mist gedüngt wurde. Der massive Einsatz von chemischen und synthetischen Düngemitteln und Pestiziden und die enormen Mengen an Gülle, die auf die Felder aus gebracht werden, schaden nicht nur dem Boden, sondern auch dem Meer. Dazu kommt, dass überschüssige Gülle aus der Tierhaltung auf Feldern auch noch regelrecht entsorgt wird. Die überschüssigen Nährstoffe, Düngemittel und Pestizide werden durch Regen in das Grundwasser gespült und fließen von dort ins Meer. Eine große Gefahr stellen Äcker dar, die gleich am Meer grenzen. Die Überdüngung der Meere hat natürlich negative Folgen für die Meereswelt.

Unser Fluch Plastik

Müll am MeerMeere verkommen zu Müllkippen. Inzwischen soll es mehr Plastik im Meer geben als Plankton. Über 10 Millionen Tonnen Müll sollen jährlich im Meer landen. Verursacher sind Industrie und Landwirtschaft, Tourimus und Mülldeponien, Handelsschiffe und Offshore-Anlagen und viele mehr. Etwa dreiviertel der Menge soll aus Plastik bestehen, und das in allen Größen. Der Müll reicht von mikrokleinen Plastikkügelchen bis zu riesigen Fischernetzen. Plastik hat eine Lebenszeit von circa 450 Jahren. Inzwischen ist der Müll im und am Meer sogar vom Weltraum aus erkennbar. Die Auswirkung auf das Meer und die Tierwelt darin ist verheerend. Jedes Jahr sterben 100.000 Meeressäuger und über eine Million Vögel an dem Plastikmüll.

Die Zeiten vom Traumstrand schwinden

Und das auf der ganzen Welt. Berge von Müll türmen sich nicht nur an den Stränden, die von Touristen besucht werden. Zwischen Wasser und hässlichen Hotelanlagen sammeln sich Plastikabfälle, Zigarettenkippen, Scherben, Essensabfälle und mehr. Nicht nur an der Küste in Aguilas „Marina de Cope“ erwartet Sie ein trister Anblick, der jede Urlaubsfreude schnell vergessen lassen kann. Strände von Gran Canaria und Levante gehören zu den 10 schlimmsten Badestränden. Hotelklötze bringen zwar die Nähe zum Strand aber kein Urlaubsgefühl. In der Hochsaison sind die Strände voll und als Urlauber liegen Sie hier wie die Heringe. Wirklich glücklich werden Sie hier nicht. Viele Badestrände haben inzwischen ein echtes Müllproblem, das auch zum Problem für die Tierwelt wird, denn der Müll ist nicht nur für Menschen eine Gefahr.

Kein Wunder, dass es immer mehr Menschen fernab von Tourismuszentren zieht. Achten Sie dabei auf eine saubere Umwelt und tragen Sie Ihren kleinen Teil dazu bei.

Bildquelle: Marion Consoir

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