Greenwashing – so wird die Weste nicht nur weiß, sondern grün

Wikipedia definiert unter dem Begriff Greenwashing oder auch Greenwash alle Methoden, die dazu dienen, ein Unternehmen in der Öffentlichkeit als besonders umweltfreundlich und nachhaltig darzustellen – oft genug sogar, ohne dass das betreffende Unternehmen die Kriterien für Umweltschutz und Nachhaltigkeit erfüllt.

Wie funktionert Greenwashing?

Eigentlich ist es ganz einfach: Durch entsprechende Öffentlichkeitsarbeit, bei der nur die grünen Seiten einer Firma bekannt gemacht werden, wird ein Bild gezeichnet, das nicht der Wahrheit entspricht. Der Verbraucher wird durch einzelne nachhaltige Produkte im Sortiment oder durch das Engagement für Hilfsprojekte, die die Emotionen ansprechen, manipuliert. Das ist nicht schwer, denn gerade wenn es um Konsum geht, ist jeder froh, wenn er sein Gewissen durch (scheinbar) nachhaltiges Einkaufen beruhigt weiß. Auch Kooperationen mit oder das Sponsoring von Partnern, die sich bereits ein positives Image als nachhaltiges Unternehmen verschafft haben, sind hier hilfreich.

Beispiele für Greenwashing

Unternehmen kommen nicht umhin, auf die größere Sensibilität der Verbraucher in Sachen Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu reagieren. Während verschiedene Firmen wie zum Beispiel … ihre Produktionsprozesse wirklich auf Nachhaltigkeit umstellen, reagieren andere mit Greenwashing, um umweltschädliche Geschäftspraktiken zu verschleiern und sich selbst als verantwortungs- umweltbewusstes Unternehmen darzustellen.

Populäre Beispiele für Greenwashing gibt es viele, zum Beispiel das Deutsche Atomforum, das sich selbst durch umfangreiche Werbemaßnahmen als Klimaschützer darstellt. Das Forum ist die Lobby der deutschen Atomindustrie. Neben schönen Bildern, die eine heile Welt suggerieren und markigen Sprüchen hatte sich das Atomforum die Domain klimaschuetzer.de gesichert.

Der Energiekonzern Vattenfall versuchte mit einer Klimakampagne ein Image als Klimaretter aufzubauen. Der Konzern, der durch den Braunkohleabbau in Ostdeutschland Millionen von Tonnen CO2 freisetzte, scheiterte damit allerdings. Im Tagesspiegel wurde dieser Versuch des Greenwashing schnell enttarnt

Wie erkennt man Greenwashing?

Für den Verbraucher ist es oft nicht leicht zu erkennen, ob eine Firma wirklich nachhaltig arbeitet oder ob es sich bei den in der Öffentlichkeit verbreiteten Informationen um Greenwashing handelt.

Eine der sichersten Varianten, ein Unternehmen auf seine Nachhaltigkeit zu durchleuchten, ist es, den Nachhaltigkeitsbericht zu studieren. Das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) bietet mit seinem Ranking der Nachhaltigkeitsberichte einen guten Anhaltspunkt.

Abgesehen davon gibt es noch andere Hinweise auf Greenwashing, die dem aufmerksamen Konsumenten schnell auffallen:

  • Verwendung von Schlagwörtern in der Öffentlichkeitsarbeit, die Nachhaltigkeit vermitteln, ohne klare Fakten zu benennen; Expertenjargon, den kein Mensch versteht.
  • Bilder und Grafiken, die eine heile Welt suggerieren und ein nachhaltiges Image vermuten lassen. Dazu gehören zum Beispiel weidende Kühe vor einem Atomkraftwerk, lachende Kinder usw.
  • Nachhaltige Produkte in der Produktpalette einer Firma, die sonst auch umweltschädliche Produkte vertreibt, ein Beispiel dafür ist zum Beispiel die sogenannten Biokleidung im Sortiment der Riesen in der Bekleidungsindustrie.
  • Unglaubwürdige Aussagen wie „umweltfreundliche Zigaretten“. Etwas, was per se ungesund und umweltschädlich ist, bleibt es auch, wenn man es anders benennt.
  • Aussagen, die nicht bewiesen werden können und für die man selbst auch nach einer Recherche keine Beweise findet.

Greenwashing ist populärer denn je und erschwert es dem Verbraucher zunehmend zu erkennen, welche Produkte wirklich nachhaltig und welche nur grüngewaschen sind. Anhaltspunkte können anerkannte Biosiegel wie zum Beispiel das Fairtrade-Siegel bieten, optimal handelt, wer so viel wie möglich regionale Produkte kauft und sich vorab von den umweltfreundlichen und nachhaltigen Produktionswegen der Hersteller überzeugt.

Quellen:

wikipedia 

Greenwash in Zeiten des Klimawandels, lobbycontrol.de

stop greenwashing

biokontakte.com