Nachhaltiges Einkaufen – Was unsere Kaufentscheidungen mit der Umwelt zu tun haben

Jedes Mal, wenn wir uns entscheiden, ein bestimmtes Produkt zu kaufen, tun wir weitaus mehr als nur zu konsumieren. Jede Kaufentscheidung hat Auswirkungen auf die Umwelt und auch auf das Leben anderer Menschen. Nachhaltiges Einkaufen berücksichtigt diese Wechselwirkungen – und ist gleichzeitig eine Entscheidung dafür, sich nicht nur um sich selbst, sondern auch um das Leben anderer Menschen und um den Erhalt der Umwelt zu kümmern.

Warum nachhaltiges Einkaufen gar nicht so leicht ist

Biologisches Einkaufen ist nicht immer gleich nachhaltiges Einkaufen. Denn wer im Discounter die mit dem EU-Biosiegel gekennzeichnete Ware in den Einkaufswagen packt, der kauft wohl ökologische Qualität, die anderen Säulen der Nachhaltigkeit bleiben jedoch oft unberücksichtigt. Weder die Arbeitsbedingungen der Menschen, die das Lebensmittel ernten oder herstellen, noch die gesamte Energiebilanz – die ein Produkt erst ökologisch und nachhaltig macht – werden berücksichtigt.

Geht es um Kleidung, so ist nachhaltiges Einkaufen ebenfalls nicht ganz leicht. Denn oft sind Herkunft und die verwendeten Rohstoffe nicht lückenlos dokumentiert. Gleiches gilt für Möbel und eigentlich alle Gegenstände des täglichen Bedarfs.

Nachhaltiges Einkaufen ist aktiver Umwelt- und Klimaschutz

Haben Sie schon einmal von den drei Säulen der Nachhaltigkeit gehört? Die Ökologie ist nur eine davon, auch die Ökonomie und Soziales gehören dazu. Um eine sogenannte starke Nachhaltigkeit zu erreichen, müssen alle diese drei Säulen berücksichtigt werden. Die ökologische Nachhaltigkeit hat ihren Schwerpunkt darauf, Rohstoffe und andere Ressourcen so zu nutzen, dass die Lebensräume für uns und auch für künftige Generationen erhalten bleiben. Zum Umwelt- und Klimaschutz gehört ebenfalls die ökonomische Nachhaltigkeit, die ebenfalls zum Ziel hat, ressourcenschonend zu agieren und ein Wirtschaftssystem zu schaffen, bei dem Gewinne einiger weniger nicht zu Lasten von Menschen, Umwelt und Ressourcen gehen. Nachhaltiges Einkaufen befruchtet diese Aspekte der Nachhaltigkeit: Je mehr die Verbraucher umdenken und ihren ganz persönlichen Beitrag leisten, umso mehr sind auch die Konzerne und Hersteller gefordert, nachhaltig zu produzieren und zu handeln.

Tipps für nachhaltiges Einkaufen

Es wird kaum jemandem gelingen, alle Waren unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit zu konsumieren. Dies liegt zum einen daran, dass die Deklaration unvollständig ist, zum anderen daran, dass bestimmte Konsumgüter nicht oder nur unvollständig nach nachhaltigen Grundsätzen hergestellt werden (zum Beispiel Handys!).

Dennoch gibt es verschiedene Strategien und auch Wegweiser auf den Produkten selbst, wie nachhaltiges Einkaufen umgesetzt werden kann:

  • Lebensmittel sollten regional, saisonal und biologisch sein. Wann immer es möglich ist, sollten die Nahrungsmittel saisonal und regional sein. Durch geringere Lagerungs- bzw. Transportkosten wird die Ökobilanz verbessert und die ortsansässige Wirtschaft unterstützt.
  • Fleisch von Tieren sollte aus artgerechter Haltung und von regionalen Quellen kommen.
  • Achten Sie beim Kauf von Kleidung darauf, dass diese aus nachhaltiger Produktion stammt, schadstoffgeprüft ist und fair gehandelt wird. Erkennen können Sie diese Kleidung am IVN bzw. am Fairtrade-Siegel.
  • Möbel sollten aus Massivholz hergestellt sein, das mit dem FSC-Siegel versehen ist.

Insgesamt sollten Sie vor jeder Kaufentscheidung prüfen, ob das gewählte Produkt von hoher Qualität und lange haltbar ist. Denn auch das ist ein Beitrag zur Nachhaltigkeit: Wenn man Dinge mit hoher Lebensdauer hat, wird der Konsum insgesamt eingeschränkt und deutlich weniger Müll erzeugt.