Nachhaltiges Bauen wird immer wichtiger

Nachhaltiges Bauen ist heute als Schlagwort für Energieeinsparung beim Hausbau weit verbreitet. Nicht wenige Bauwillige, die sich in einem Wohntrend-Blog und ähnlichen informativen Seiten über Energiesparen im Haus erkundigen, setzen diesen Begriff deshalb mit Wärmedämmung und modernen Heizungsanlagen gleich. Zwar sind diese Komponenten der Energieeffizienz im eigenen Haus auch wichtig – nachhaltiges Bauen indessen bedeutet viel mehr.

Eigentlich stammt der Begriff Nachhaltigkeit geschichtlich betrachtet aus der Forstwirtschaft. Das Prinzip bestand darin, dass die Zahl der gefällten Bäume nie größer sein durfte als die der nachgepflanzten. Das Ökosystem Wald sollte immer die Möglichkeit haben, sich selbst zu regenerieren. Für uns Menschen eine unabdingbare Voraussetzung, um unsere Lebensgrundlage nicht selbst zu zerstören.

Diese Nachhaltigkeit hat sich mittlerweile in allen Bereichen des Bauens etabliert. Bereits unsere Vorfahren nutzten das Baumaterial von zerstörten Burgen und Schlössern, um sich ihre eigenen Wohnungen aufzubauen. Zwar kannten sie den Begriff Nachhaltigkeit noch nicht, aber sie taten das, was sinnvoll war – nämlich die Wiederverwendung natürlicher Ressourcen und damit leisteten auch sie bereits ihren Beitrag zum Umweltschutz.

Heute ist Nachhaltigkeit beim Hausbau neben der umweltschonenden Komponente ein Mittel der Kostenoptimierung und sie beginnt bereits bei der Planung des Hauses. Fertighäuser besitzen fast immer eine Soll-Lebenszeit. Ist diese abgelaufen, folgt eine teure Entsorgung von mineralischen Dämmungen, Gips- und Hartfaserplatten die kaum recycelbar sind. Sie belasten unsere Deponien und deshalb scheiden Fertighäuser als Planungsvariante für nachhaltiges Bauen fast immer aus. Beim Massivhaus hingegen ist die Überlegung angebracht, ob sich regional gesehen die Möglichkeit ergibt, Baumaterial wieder zu verwenden. Viele Abbruchfirmen haben sich auf den schonenden Rückbau von Ziegeln, Schiefern, Stürzen, Betonfertigteilen und anderen Dingen spezialisiert. Diese hochwertigen Materialien führen sie für verhältnismäßig kleines Geld einer erneuten Verwendung zu.

Viele Planer nutzen mittlerweile diese Möglichkeit, den Geldbeutel ihrer Bauherren zu schonen. Sie gehen beim Thema Nachhaltigkeit jedoch noch viel weiter, indem sie möglichst Baumaterialien einplanen, die sich ebenfalls im Falle eines Rückbaues wieder verwenden lassen. Im Bereich der Dämmung führt dies bis hin zur Verwendung natürlicher Rohstoffe wie Stein- oder Schafwolle, Flachs und Hanf. Nicht immer lässt sich die Verwendung von synthetisch erzeugten Baumaterialien wie Hartschaum oder Gasbeton vermeiden. Wichtig ist nur, dass sie zumindest über eine zufrieden stellende Recyclingbilanz verfügen und nicht für die nächsten Jahrhunderte auf einer Deponie landen.

Auch sollten bei der Beauftragung Handwerksfirmen aus der Region bevorzugt werden. Kurze Transportwege sparen Kraftstoff und verbessern die Umweltbilanz beim Hausbau. Energiesparen im Haus beginnt also lange Zeit, bevor das Haus errichtet wird und setzt sich beim Bau fort. Fast jeder Wohntrend-Blog schließt dieses Thema in seine Aussagen mit ein.